Insgesamt fünf Neubau-Projekte mit rund 470 Wohnungen hatte VIVAWEST geplant, mit der Harfid-Unternehmensgruppe in Bochum (2), Essen, Gelsenkirchen und Leichlingen umzusetzen. Durch die Insolvenz des Essener Bauunternehmens im Jahr 2022 mussten Lösungen gefunden werden, die Projekte anderweitig wirtschaftlich weiterzuführen.
Bei drei der fünf Projekte war VIVAWEST Eigentümerin der zu bebauenden Grundstücke. Für die beiden Bochumer Vorhaben an der Querenburger Straße (213 Wohnungen) und der Liboriusstraße (38 Wohnungen) wurden im vergangenen Jahr zwei neue Generalunternehmer gefunden: Die PORR Hochbau West wird das Projekt an der Querenburger Straße, die F.-W. Struck Baugesellschaft mbH die Maßnahme an der Liboriusstraße im Auftrag von VIVAWEST fertigstellen. Die Arbeit auf den Baustellen wurde bereits vor einigen Monaten wieder aufgenommen. Die 20 Wohnungen umfassende Projektentwicklung an der Kirchstraße in Leichlingen ist inzwischen verkauft worden.
Im Gegensatz zu diesen drei Maßnahmen war VIVAWEST in Gelsenkirchen (107 Wohnungen) und Essen (64 Wohnungen) Käuferin der Projekte und hätte diese nach der Fertigstellung schlüsselfertig erworben und in den Bestand übernommen. Daher bestand im laufenden Insolvenzverfahren der verschiedenen Gesellschaften der Harfid-Unternehmensgruppe keine Möglichkeit, Zugang zu den Grundstücken bzw. Baustellen zu erhalten und diese wie in den anderen drei Projekten durch einen Generalunternehmer weiterführen zu lassen.
Dazu mussten zunächst Vereinbarungen mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Gläubigern der verschiedenen Gesellschaften der Harfid-Unternehmensgruppe geschlossen werden, um den unmittelbaren Besitz der Grundstücke und in der Folge das Eigentum zu übernehmen. „Wir freuen uns, dass wir nach einem langwierigen Prozess nun endlich auch in Gelsenkirchen und Essen Handlungsfähigkeit erlangt haben und die Projekte weiterbauen können“, sagte Uwe Eichner, Vorsitzender der VIVAWEST-Geschäftsführung. „Da beide Baustellen lange Zeit stillstanden und dabei der Witterung ausgesetzt waren, gehen wir davon aus, dass wir zunächst Rückbau-Maßnahmen vornehmen müssen, um anschließend den Neubau wie geplant zu realisieren“, führte Eichner weiter aus.
Laut aktuellen Planungen soll das Projekt in der Goldbergstraße in gut zwei Jahren fertigstellt werden. Beim bereits weiter fortgeschrittenen Projekt am Barbarakirchgang in Essen soll die Bauzeit bis zur Fertigstellung rund 14 Monate betragen.
