Projektsteckbrief „Glücksburger Straße“ in Bochum
Mit 214 Wohnungen in zehn Gebäuden ist das Quartier an der Glücksburger Straße im Bochumer Stadtteil Wiemelhausen die größte zusammenhängende Seniorenwohnanlage im Bestand von VIVAWEST. Von Juni 2017 bis Juni 2021 wurde die gesamte Siedlung umfassend modernisiert und den neuesten Standards und Normen an barrierefreies Wohnen angepasst. Dafür investierte VIVAWEST in insgesamt fünf Bauabschnitten rund 18 Millionen Euro, die vollständig mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden.
Altersgerechtes Wohnen
Als die Anlage Mitte der 1970er Jahre erbaut wurde, steckte das Thema Barrierefreiheit in weiten Teilen der Wohnungs- und Baubranche noch in den Kinderschuhen. VIVAWEST – oder genauer gesagt die damalige Vorgängergesellschaft – trieben mit einem neuen Konzept das Umdenken voran. Die gesamte Anlage wurde bereits vor knapp 50 Jahren speziell für die Bedürfnisse von Senioren geplant und gebaut. Zusätzliche Griffe im Badezimmer, mit Notklingeln ausgestatte Räume, möglichst wenig Barrieren für maximale Bewegungsfreiheit in den Wohnungen, Gemeinschaftsräume für Gruppenaktivitäten, um der Einsamkeit entgegenzuwirken: Die Anlage setzte in vielen Bereichen Maßstäbe.
Ein knappes halbes Jahrhundert später jedoch hatte die technische und bauliche Entwicklung die Ausstattung der Wohnanlage eingeholt. Höchste Zeit also, wieder den einstigen Status der „Vorzeigesiedlung“ zu erreichen – so lautete die Zielsetzung der über einen Zeitraum von vier Jahren vollzogenen Quartiersentwicklung. Seit der Fertigstellung erfüllen alle Wohnungen die neuesten Standards und Normen für seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen – von elektrischen Türen und neuen Aufzügen in sämtlichen Gebäuden bis hin zu barrierefreien Badezimmern und leicht zugänglichen Terrassen und Balkonen. Auch Orientierungshilfen mittels Beleuchtungen oder farblichen Kennzeichnungen sowie weitere Einrichtungselemente und Maßnahmen, die den Alltag für Senioren erleichtern, zahlen auf die Bedürfnisse der Bewohner nach altersgerechtem Wohnen ein.
Modern, sozial, nachhaltig
Neben den speziellen Anforderungen an eine Seniorenwohnlage kommen auch weitere Komfort- und Wohlfühlfaktoren nicht zu kurz. Dafür sorgen unter anderem frische Farben in den Wohnungen und den Gebäuden und eine zeitgemäße Multimediaausstattung. Auch die Außenanlagen wurden neugestaltet und fördern die Gemeinschaft unter den Bewohnern. Den Mittelpunkt des Quartierslebens bildet der begrünte Innenhof mit Teich, in dem die Senioren besonders in den wärmeren Monaten zusammenfinden. Hinzu kommen weitere Sitzgelegenheiten und Spazierwege für kleine Ausflüge innerhalb des Quartiers.
Seit der Fertigstellung erfüllt die Wohnanlage auch in Sachen Nachhaltigkeit moderne Standards. Alle Wohngebäude wurden energetisch modernisiert. Eine neue Wärmedämmung, neue Fenster und weitere Maßnahmen sorgen für mehr Energieeffizienz und geringere Heizungs- und Betriebskosten.
Zu Hause trotz Umzug
Während der vierjährigen Modernisierungsphase konnte VIVAWEST auf eine jahrelange Erfahrung als einer der größten Quartiersentwickler in NRW zurückgreifen. Die im Quartier lebenden Senioren mussten zwar bauabschnittsweise ihre Wohnungen verlassen – allerdings nicht ihr gewohntes Umfeld. Dank eines detaillierten Umzugsmanagements konnten die Bewohner für die Dauer der Arbeiten in eine baugleiche Ersatzwohnung innerhalb der Wohnanlage umziehen. Danach kehrten sie entweder in ihre frisch modernisierte Ursprungswohnung zurück oder sie konnten je nach Wunsch entweder in eine andere Wohnung innerhalb der Anlage einziehen oder direkt in der Ersatzwohnung bleiben.
Zeitgemäß und bezahlbar
Durch die umfassende Modernisierung des Gebäudekomplexes hat die Seniorenwohnanlage für die Bewohner und deren Besucher deutlich an Attraktivität gewonnen. Durch die vollständige Finanzierung der Baumaßnahmen mit öffentlichen Mitteln des Landes NRW bietet das Quartier an der Glücksburger Straße heute nicht nur modernen und nachhaltigen, sondern vor allem auch bezahlbaren Wohnraum für Senioren.