Entstanden ist die Idee für die Nachhilfe im Quartier während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 am Küchentisch zweier Studenten, die im VIVAWEST-Quartier Borsig-West in Dortmund wohnen. Ihr Ansatz, Wissenslücken und Lerndefizite auszugleichen, die insbesondere in Familien mit begrenzten Deutschkenntnissen in Zeiten von corona-bedingten Schulschließungen entstehen, ist aktueller denn je.
Mit Hilfe der Ehrenamtsbeauftragten von VIVAWEST hatten die beiden Studenten im Sommer 2020 schnell einen Kooperationspartner für ihr ehrgeiziges Vorhaben gefunden: die GrünBau gGmbH. Das gemeinnützige Unternehmen, mit dem VIVAWEST im Rahmen der Quartiersentwicklung in der Dortmunder Nordstadt bereits erfolgreich zusammenarbeitet, übernahm die Organisation des Hausaufgaben- und Nachhilfeangebots und stellte Räumlichkeiten zur Verfügung.
Nach den Herbstferien ist die Hausaufgaben- und Nachhilfe für Schüler der Klassen 1-10 im Nachbarschaftstreff an der Oesterholzstraße gestartet und wurde gut angenommen. Mit dem zweiten Lockdown und den damit einhergehenden strengen Kontaktbeschränkungen mussten die ehrenamtlichen Nachhilfelehrer jedoch umdenken und können aktuell nur noch online unterrichten.
Um den Kindern und Jugendlichen digitales Lernen zu ermöglichen, hat die GrünBau gGmbH mit Unterstützung der Vivawest Stiftung nun Tablets und Eingabestifte angeschafft. Diese werden den Nachhilfeschülern bei Bedarf zur Verfügung gestellt.
„Mit der Digitalisierung des Nachhilfeangebotes möchten wir Ungleichheiten verringern und eine drohende digitale Exklusion der Kinder und Jugendlichen verhindern“, sagt GrünBau-Geschäftsführer Andreas Koch. „Wir sind sehr froh, dass uns VIVAWEST bei dieser Initiative unterstützt. Neben der Teilnahme an der Hausaufgaben- und Nachhilfe geht es auch darum, die Kinder und Jugendlichen zu einer nachhaltigen, digitalen Teilhabe zu befähigen“, ergänzt er.
„Uns sind ein gutes Miteinander und eine gute Nachbarschaft in unseren Quartieren sehr wichtig. Die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Integrationsarbeit spielen dabei eine große Rolle“, so Uwe Goemann, Geschäftsführer der Vivawest Stiftung. „Die Möglichkeit, Hausaufgaben- und Nachhilfe auch online anzubieten, ist gerade in Zeiten des Lockdowns enorm wichtig. Deshalb haben wir gerne unseren Beitrag zur Realisierung des Projekts geleistet.“
Die Spendensumme von 2.500 Euro stammt aus dem Corona-Hilfe-Budget der Vivawest Stiftung. In diesem Jahr stehen der Vivawest Stiftung erneut rund 300.000 Euro zusätzlich zur Verfügung, um Nachbarschaftsinitiativen zu unterstützen, die sich in der Corona-Krise besonders in den VIVAWEST-Quartieren engagieren.
VIVAWEST bewirtschaftet in Dortmund insgesamt rund 9.200 Wohnungen. Davon liegen 2.400 in der Nordstadt. Das Quartier Borsig-West ist mit knapp 830 Wohnungen das größte im Dortmunder Bestand.