Wir im Quartier

VIVAWEST-Quartier als Musterbeispiel des Bauhausstils

In Duisburg-Hamborn verbirgt sich ein architektonisches Schmuckstück – das BauhausKarree, erbaut 1929 bis 1930. Wir geben Ihnen einen Einblick in das auch aufgrund seiner Größe außergewöhnliche Quartier im Bauhausstil.

Wer im Duisburger Stadtteil Hamborn an der Ecke Kampstraße und Kantstraße steht, ist von der Symmetrie der Wohnanlage und der Weite, die der zentrale Platz trotz der 4,5-geschossigen Häuser ringsum vermittelt, beeindruckt. Rote Ziegelfassaden, als Gestaltungsmittel eingesetzte Klinker, eine streng symmetrische, konsequent horizontale und vertikale Linienführung und mehrsprossige, weiß gerahmte Fenster: Architekt Emil Rudolf Mewes führte im Quartier den Bauhausstil gekonnt mit Elementen des auslaufenden Expressionismus zusammen.

Herzenswunsch

Sabine Schuck und Sven Wolsbeck wohnen seit rund zehn Jahren im BauhausKarree – zuerst in einer Erdgeschosswohnung mit etwa 65 Quadratmetern, seit 2017 im 160-Quadratmeter-Loft im Maisonettestil. In die außergewöhnliche Wohnanlage zu ziehen, war für Sven Wolsbeck, der im angrenzenden Stadtbezirk Meiderich geboren und aufgewachsen ist, eine Herzensangelegenheit, erzählt Sabine Schuck: „Ihm war das BauhausKarree ein Begriff und als es vor 13 Jahren renoviert wurde, meinte er: ‚Ich würde da so gerne einziehen. Das sind so tolle Wohnungen.‘“

Herausragendes Bauprojekt

Bis heute gilt das BauhausKarree mit 30 Häusern und seinerzeit 162 Wohnungen als herausragendes Siedlungsprojekt und ist als ein Musterbeispiel des Bauhausstils in seiner Größenordnung für das Ruhrgebiet einmalig. 1991 wurde das Quartier unter Denkmalschutz gestellt – und damit als städtebaulich wichtiges Zeugnis der regionalen Siedlungsgeschichte gewürdigt. Von 2003 bis 2006 wurde das BauhausKarree unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz modernisiert sowie um- und ausgebaut.

Zweite Heimat Duisburg

Sven Wolsbeck ist mit dem BauhausKarree groß geworden: „Meine Tante und mein Onkel haben ganz in der Nähe gewohnt, ich bin hier um die Ecke zur Schule gegangen.“ Seine Lebensgefährtin Sabine Schuck hingegen ist Hamburgerin und vor über zwanzig Jahren aus beruflichen Gründen ins Ruhrgebiet gekommen. Sie hat schon in Essen, Gelsenkirchen und Mülheim gewohnt. In Duisburg hat sie schließlich eine zweite Heimat gefunden. „Für mich ist der Hafen spannend. Es ist zwar im Gegensatz zu Hamburg ein Binnenhafen, aber wenn ich über die A 59 fahre, ist es für mich ein wenig wie über die Elbbrücken zu fahren. Und das mag ich an dieser Stadt“, sagt sie.

Große Verbundenheit

Ein weiterer Pluspunkt für Duisburg ist für Sabine Schuck das großzügige Loft im BauhausKarree: fünf Meter hohe Decken, ein Wintergarten mit einfahrbarem Dach auf der oberen Ebene und ein großzügiges Badezimmer mit Himmelblick sind nur drei von vielen Vorzügen. Aber es geht auch weniger ausgefallen im Quartier. Im Zuge der Renovierung wurden die Wohnungsgrößen aktuellen Standards angepasst, sodass die Bandbreite von 65 bis zu 160 Quadratmetern reicht. Die Ausstattung kombiniert zeitgemäßen Komfort mit stilgerechten Details im Bauhausdesign wie etwa Türgriffen, Beschlägen oder Lichtschaltern. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis im ganzen BauhausKarree ist super“, sagt Sabine Schuck. „Die Zuschnitte sind sehr unterschiedlich. Es gibt für jede Familiengröße das Passende, deswegen ziehen oft Mieter innerhalb des Karrees um, weil sich die familiäre Situation ändert.“ Und so wohnen viele der Bewohner schon seit Jahrzehnten im Quartier. Während der Renovierungsarbeiten konnten sie vorübergehend in eine bereits fertiggestellte Wohnung ziehen oder den Zeitpunkt nutzen, um die Wohnung zu wechseln. Fragt man Sabine Schuck und Sven Wolsbeck, was ihnen an ihrem Loft am besten gefällt, lautet die prompte Antwort: „Das Licht!“ Das fällt durch die vielen Fenster ringsum, die zum Teil vom Boden bis zur Decke reichen, und durch die Glasdecke des Wintergartens in die Wohnung. Selbst an trüben Tagen ist es dadurch hell im Loft, das allerdings zu jeder Tages- und Nachtzeit seinen ganz besonderen Charme im Bauhaus-Ambiente entfaltet.