Was wir bewegen

Eine Institution im Quartier

Im Wildermanntreff kommen Menschen aus dem Recklinghäuser VIVAWEST-Quartier Neue Stadtgärten und der Umgebung zusammen. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist die Einrichtung des örtlichen Kinderschutzbundes eine wichtige Anlaufstelle, die von der Vivawest Stiftung gefördert wird.

Heute steht im Wildermanntreff ein gemeinsamer Grillnachmittag an. Während in der Küche einige Kinder und Jugendliche unter Anleitung von Werkstudenten fleißig Zutaten für ihre Burger schnippeln, brutzeln im Hinterhof bereits die ersten Pattys. Nach und nach trudeln weitere junge Menschen ein und vertreiben sich die Zeit bis zum Essen mit Billard und Mikado. Dann ist es so weit: Alle versammeln sich an einem großen Tisch, um genüsslich ihre selbst zubereiteten Burger zu verspeisen. „Die Grillnachmittage sind bei uns so beliebt, dass sie schon zur Tradition geworden sind“, sagt Marie-Christin Oneschkow, Sozialarbeiterin und pädagogische Leiterin des Kinderschutzbundes Recklinghausen e. V.

Wichtige Anlaufstelle

Der Wildermanntreff liegt mitten im VIVAWEST-Quartier Neue Stadtgärten im Recklinghäuser Paulusviertel. Hier kümmern sich haupt und ehrenamtliche Mitarbeiter des Kinderschutzbundes um junge Menschen aus der Siedlung und aus der näheren Umgebung. Die Kinder und Jugendlichen dort leben oft in angespannten Verhältnissen. „Wir möchten ihnen aber trotz manchmal schwieriger Umstände eine schöne Zeit und eine gute Grundlage für ihr weiteres Leben ermöglichen“, so die Leiterin.

Der Kinderschutzbund Recklinghausen engagiert sich bereits seit 45 Jahren für Kinder und Jugendliche. Seit 2016 nutzt er dafür die Räumlichkeiten in der Wildermannstraße 51. Der Verein bietet dort ein buntes Freizeitprogramm an und ist für viele junge Menschen die erste Anlaufstelle bei familiären oder schulischen Problemen. Darüber hinaus unterstützen die Mitarbeiter Heranwachsende, die im Wildermanntreff ihre Sozialstunden ableisten.

Auch für die Familien der Kinder und Jugendlichen und die weiteren Quartiersbewohner gibt es Freizeit-, Beratungs- und Bildungsangebote. „Wir sind längst zu einer festen Institution für die Menschen geworden“, sagt Oneschkow. Unterstützt wird die wertvolle Quartiersarbeit des Kinderschutzbundes von VIVAWEST. So fördert das Wohnungsunternehmen den Verein über die Vivawest Stiftung derzeit mit jährlich 45.000 Euro. Erst kürzlich wurde die finanzielle Unterstützung bis 2026 verlängert.

Oneschkow und ihr Team stehen zudem im regelmäßigen Austausch mit dem Kundencenter der Wohnungsgesellschaft. Gemeinsam werden so vielfältige Projekte auf die Beine gestellt, die den Zusammenhalt im Quartier weiter stärken sollen.

Ein Ort der Begegnung

Die Stiftung stellt dem Kinderschutzbund die VIVAWEST-Räumlichkeiten in der Wildermannstraße zur Verfügung. Das ehemalige Lehrlingsheim für Bergleute war über Jahrzehnte ein beliebter Treffpunkt verschiedener Zusammenkünfte, beispielsweise für Geschichtskreise oder Gymnastikgruppen. Im Zuge der Modernisierung der Neuen Stadtgärten wurden die Räume von Grund auf renoviert (siehe Infokasten). VIVAWEST investierte in das Projekt rund 150.000 Euro.

Mit dem Einzug 2016 übernahm der Kinderschutzbund auch die Verantwortung, den Gruppen weiterhin einen Ort für ihre Treffen zu bieten. So hat sich der Wildermanntreff bis heute zu einem lebendigen, generationenübergreifenden Zentrum entwickelt. Langeweile kommt in der Einrichtung nicht auf. Während vormittags der Fokus auf der gemeinsamen Arbeit mit Eltern und Kindern liegt, richten sich die Nachmittage speziell an Kinder und Jugendliche.

Neben einer Hausaufgabenbetreuung bietet der Kinderschutzbund Recklinghausen zum Beispiel eine Makramee-Werkstatt oder sportliche Aktivitäten an. Beliebt sind auch Brettspiele, das gemeinsame Abendessen und der Medienfreitag. Zum Programm gehört zudem, das Quartier rund um den Wildermanntreff sauber zu halten. Einmal im Monat machen sich die „Mülldetektive“ gemeinsam auf den Weg, um herumliegenden Unrat in der Nachbarschaft zu beseitigen.

Jugendlichen Raum geben

Vor allem für Jugendliche spielt der Wildermanntreff eine wichtige Rolle. „In unseren Räumen finden sie einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen können“, erzählt Oneschkow. Das zeigt sich auch im Alltag: Auf zwei großen Sofas im Flur sitzen die Teenager gern in Gruppen zusammen, spielen Karten oder unterhalten sich. Auch um die neu angeschaffte Karaoke-Maschine versammeln sie sich gern. „Es ist schön zu sehen, wie die Jugendlichen gemeinsam Zeit verbringen, bei Veranstaltungen tatkräftig mit anpacken und sich rührend um die kleineren Kinder kümmern“, sagt die Sozialarbeiterin und freut sich.

Auch Jugendliche, die ihre Sozialstunden beim Kinderschutzbund ableisten, sind vom Wildermanntreff oft positiv überrascht. „Mir haben sie schon öfter gesagt, dass sie wahrscheinlich gar nicht erst in diese Situation gekommen wären, wenn es bei ihnen in der Nähe auch so eine Einrichtung gegeben hätte. Das ist schön zu hören.“ Das Vertrauen in den Kinderschutzbund ist vor allem das Ergebnis der jahrelangen und harten Arbeit von Marie-Christin Oneschkow und ihrem Team. Auch in Zukunft wird der Verein all jenen einen sicheren Ort bieten, die Beistand und Gemeinschaft suchen. „Die finanzielle Förderung durch die Vivawest Stiftung und die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten sind dafür sehr wertvoll“, sagt Oneschkow. „Wir sind wirklich dankbar, dass wir diese große Unterstützung bekommen.“

NEUE STADTGÄRTEN

Vor zehn Jahren wurden die Neuen Stadtgärten, ehemals Breuckesbachsiedlung, umfassend modernisiert. Neben der Sanierung von zehn Gebäudekomplexen schuf VIVAWEST dabei auch 25 zusätzliche Wohnungen. Unter dem Motto „Weniger Grau, mehr Natur“ erstrahlen die Gebäude heute in bunten Farben, im Innenhof gibt es eine kleine Oase mit allerlei Pflanzen. Darüber hinaus steht den Mietern ein Quartiers- und Stadtteilmanager zur Verfügung – und damit ein Ansprechpartner, der immer ein offenes Ohr für Wünsche, Fragen oder Sorgen hat und sich um alle Belange der Mieter kümmert.