Wir im Quartier

Ein Quartier mit bewegter Geschichte

Das Quartier Schillerpark in Oer-Erkenschwick präsentiert sich heute jünger, als es eigentlich ist. Nach städtebaulichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte führen VIVAWEST-Mieterin Iris Pape und Quartiersmeister Rafael Kerger durch die Anlage, die besonders bei Senioren beliebt ist.

Die innenstadtnahe Wohnanlage Schillerpark in Oer-Erkenschwick hat eine bewegte städtebauliche Geschichte. In den 1970er-Jahren entstand das Quartier mit ursprünglich 221 Wohnungen. Darunter befanden sich 66 Seniorenwohnungen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum dortigen Wohnheim errichtet wurden. Die Anlage bestand einst aus drei terrassenförmig angelegten Gebäudekomplexen mit jeweils bis zu zwölf Geschossen.

Davon ist heute nur noch wenig zu sehen. Die ursprünglichen Hochhäuser wurden von 2006 bis 2007 im Rahmen des Förderprogramms Stadtumbau West zurückgebaut und modernisiert. Heute ist das Quartier Schillerpark dank des Teilrückbaus ein Vorzeigeprojekt – und ein Standort, in den VIVAWEST investiert hat. Die Wohneinheiten wurden auf 120 reduziert und sind heute bezahlbare, komfortable Geschosswohnungen für alle Generationen. Das parkähnliche Wohnumfeld wurde barrierearm gestaltet.

Nette Nachbarschaft

Rentnerin Iris Pape lebt im Quartier und hat ihre Wohnung in der Straße Schillerpark. Hier beginnt der heutige Rundgang durch die Wohnanlage. Gut gelaunt öffnet die VIVAWEST-Mieterin die Tür und zeigt ihr Zuhause. „Für mich als Single ist die Wohnung optimal. Sie ist hell, freundlich und großzügig geschnitten. Einen schönen Balkon habe ich auch“, meint die 69-jährige Rentnerin. Pape kommt aus Sachsen-Anhalt, flüchtete kurz vor der Wende aus der damaligen DDR ins Ruhrgebiet. Sie lebt seit vielen Jahren in Oer-Erkenschwick und arbeitete bis zum Ruhestand im Einkauf eines örtlichen Ingenieurbüros. 2016 zog Pape in die Wohnanlage. Hier schätzt sie ihre nette Nachbarschaft im Haus. So schaut sie des Öfteren bei einer hochbetagten Nachbarin vorbei. „Viele von uns sind schon älter – da achtet man doch ein wenig aufeinander.“

Beliebter Ansprechpartner

Die Rentnerin ist nicht die Einzige bei dem Spaziergang durch den Schillerpark. Rafael Kerger ist auch dabei. Er ist Quartiersmeister und seit 2019 als Hausmeister tätig. Vom Sauberhalten der Müllplätze über die Kontrolle der Beleuchtung und Spielplatzgeräte bis hin zu kleineren Reparaturen ist er ständig im Einsatz. Dabei ist er für die Mieter ein beliebter Ansprechpartner. „Darunter sind viele Senioren. Manche wohnen hier schon sehr lange“, sagt er. „Es gibt ja auch eine tolle Infrastruktur für ältere Menschen. Da vorne am Berliner Platz ist direkt ein Supermarkt und ein Drogeriemarkt.“ Iris Pape stimmt ihm zu. Sie sagt: „Auch Ärzte und Apotheken sind fußläufig und schnell zu erreichen. Darum habe ich mein Auto abgegeben. Der Bahnhof ist nah – wenn ich mal Lust auf einen Ausflug habe, mache ich das mit der Bahn.“

Weiter geht es an einzelnen Häusern und großen Grünflächen vorbei in Richtung Halluinstraße. „Hier stehen die Häuser für die Mieter, die bereits über 60 Jahre alt sind“, so Kerger, der dabei auf eine Häuserzeile zeigt.

Treffpunkt Club 50plus

Gerade bei Senioren ist das Quartier beliebt. Das liegt auch an Einrichtungen wie dem Matthias-Claudius-Zentrum des Diakonischen Werks. Und dem Treffpunkt Schillerpark, dem Club 50plus e. V., der von der Vivawest-Stiftung unterstützt wird. Der Verein fördert verschiedene Freizeitangebote für Senioren. Darunter Radtouren oder Nordic Walking, Ausflüge, Bingo-Nachmittage und gemeinsames Kaffeetrinken. „Es wird einiges geboten. Ich war schon beim gemeinsamen Frühstück oder beim Neujahrskonzert“, sagt Iris Pape. „Mit Flyern werden die Anwohner über das Programm informiert, es gibt auch Ansprechpartner vor Ort.“ Gerade für Alleinstehende sei das toll. „So kommt man unter Menschen, pflegt Kontakte und kann auch was für die Gesundheit tun.“ Erstmals will sie nun auch ein Reha-Angebot ausprobieren.

„Und ich mache noch eine Tagesfahrt mit. Es geht als Nächstes nach Zandvoort und dann weiter zum Keukenhof in die Niederlande. Auch wenn ich auf der Tour noch niemanden näher kenne, weiß ich, dass viele Nachbarn vom Schillerpark mitfahren. Rauskommen und unterwegs sein – das ist doch immer gut.“