Zwischen Juni 2021 und April 2022 wurde die neue Erschließungsstraße im Rahmen der Standortentwicklung Bergmannsglückstraße 30 gebaut. Begleitend entstanden unmittelbar neben der Straße ein öffentlicher Fuß- und Radweg. Nun sind sämtliche Bauarbeiten auf dem Gelände abgeschlossen. Mit der feierlichen Enthüllung des Straßenschildes rückte auch der Name, den die zuständige Bezirksvertretung bereits vor einigen Monaten ausgewählt hatte, noch einmal in den Fokus: Die neueste Straße im Stadtteil Hassel trägt den Namen Helene-Badziong-Straße. Voraussichtlich ab Mitte November können sämtliche Verkehrswege offiziell und vollumfänglich genutzt werden.
Die Helene-Badziong-Straße verbessert die Zufahrt zum Betriebshof der Vivawest Dienstleistungen GmbH im Süden und des Uniper-Geländes im Norden des Areals und endet in einem Kreisverkehr. Der öffentliche Fuß- und Radweg dagegen erstreckt sich über den Kreisverkehr hinaus bis zur Straße „Biele“ am nördlichen Rand des ehemaligen Zechengeländes. Fußgänger und Radfahrer haben somit ab sofort eine gute Verbindung in Richtung Picksmühlenbach bzw. West-Ost-Richtung. Auf dem Betriebsgelände der Vivawest Dienstleistungen GmbH wurden zusätzlich zu den Bauarbeiten Remisen errichtet, die für die Bewohner der angrenzenden Häuser auch als Lärmschutz dienen.
Da die Anwohner während der Bauarbeiten zeitweise einer erhöhten Lärm- und Staubbelästigung ausgesetzt waren, hatte VIVAWEST sie zur feierlichen Enthüllung bei Snacks und Getränken eingeladen. „Ich möchte mich bei sämtlichen Nachbarn unseres Standorts für das Verständnis und die Kooperation während der Bauphase bedanken. Dank der Helene-Badziong-Straße wird der Verkehr in der Bergmannsglückstraße umgeleitet und so in Verbindung mit den Schallschutzmaßnahmen die Geräuschemissionen in Richtung der Wohnhäuser verringert. Der öffentliche Fuß- und Radweg bietet zudem weiteren Mehrwert “, sagte Frank Wojtkowiak, Geschäftsführer des Vivawest Dienstleistungsunternehmens HVG Grünflächenmanagement GmbH, im Rahmen der Eröffnung.
Den Namen Helene-Badziong-Straße hatte die Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Nord bereits im Februar 2022 aus drei Vorschlägen ausgewählt – und das mit Blick auf die Historie des Standorts aus gutem Grund. Die Namensgeberin wurde 1917 in Gelsenkirchen geboren und blieb ihrer Heimatstadt bis zum ihrem Tod 1988 eng verbunden. Ihr Name ist untrennbar mit dem Bergbau verknüpft. So war sie nach dem Zweiten Weltkrieg eine der Mitbegründerinnen der IG Bergbau und Energie. Während der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sich Helene Badziong im Widerstand und half politisch Verfolgten. 1988 wurde ihr für ihre Leistungen das Bundesverdienstkreuz verliehen.
„Zum einen war Helene Badziong eine waschechte Gelsenkirchenerin und eine Frau mit einem beeindruckenden Lebenswerk. Zum anderen sind weibliche im Vergleich zu männlichen Straßennamen bis heute klar in der Unterzahl. Daher fiel uns die Entscheidung leicht“, erklärte Dominic Schneider, Bezirksbürgermeister von Gelsenkirchen-Nord, im Beisein von Manfred Badziong und Marina Verkamp, dem Neffen und der Urenkelin von Helene Badziong, sowie den anderen Anwesenden.