In den zehn Jahren ihres Bestehens hat VIVAWEST im Rahmen ihrer Strategie des qualitativen Wachstums 3 Milliarden Euro in den Neubau von rund 5.400 Wohnungen und in die Modernisierung von mehr als 30.000 Wohnungen investiert und zudem vier große Projekte der ganzheitlichen Quartiersentwicklung umgesetzt. Diesen Kurs will das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen trotz einer herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage mit extremen Baupreissteigerungen, steigenden Kreditzinsen und Lieferkettenproblemen beibehalten: „Auch wenn wir bei VIVAWEST den Preisdruck spüren, werden wir den Neubau nicht pausieren oder gar einstampfen, sondern weitermachen – sicherlich nicht in dem Umfang, wie wir es noch im Frühjahr gedacht haben, aber in einer Größenordnung, mit der wir einen Beitrag sowohl zum Klimaschutz als auch für bezahlbaren Wohnraum leisten können“, sagte Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Aufsichtsratsvorsitzende von VIVAWEST.
Im Rahmen der 2021 verabschiedeten Klimaschutzstrategie wird neben dem Neubau von energieeffizienten Wohnungen auch die energetische Modernisierung des Bestandes weiter vorangetrieben, um das von der Bundesregierung gesteckte Ziel, bis 2045 einen klimaneutralen Gebäudebestand aufzuweisen, zu erreichen. „Das ist alternativlos. Dazu fühlen wir uns aus unserer eigenen ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung heraus verpflichtet“, führte Bergerhoff-Wodopia weiter aus.
„Wir sind sehr dankbar dafür, dass unsere Gesellschafter uns die Möglichkeit geben, den Kurs des qualitativen Wachstums auch in schwierigem Fahrwasser fortzuführen“, sagte Uwe Eichner, Vorsitzender der VIVAWEST-Geschäftsführung. „Nach den bisherigen Planungen müssten die Investitionen in den Bestand erheblich gesteigert werden, wenn der energieeffiziente Umbau des Wohnungsbestands bis zum Jahr 2045 gelingen soll. Dafür benötigen wir stabile und attraktive Förderbedingungen und eine erhebliche Ausweitung der Förderkulisse“, ergänzte Eichner eine Forderung an die Politik.
Verlässliche Politische Rahmenbedingungen notwendig
Die Notwendigkeit von klaren und verlässlichen politischen Rahmenbedingungen für die Wohnungswirtschaft betonte auch Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, in seiner Key Note des Abends: „Um bezahlbares Wohnen und Klimaschutz miteinander zu vereinbaren, muss die Regierung das Thema Wohnen als die neue soziale Frage in ihrer Prioritätenliste an die erste Stelle setzen“, sagte Vassiliadis. „Dazu muss aber der Abbau von bürokratischen Hürden und baurechtlichen Vorgaben endlich geschehen. Jede neue Vorschrift führt zu einem weiteren Anstieg der Baukosten. Macht die Ampel-Koalition hier nicht schnellstmöglich ihre Hausaufgaben, werden die von der Regierung angestrebten 400.000 neuen Wohnungen nicht nur in den kommenden Jahren, sondern auch danach nicht zu schaffen sein.“