Natürliche Klimaschützer
Digitale Mietverträge sind im Tagesgeschäft von VIVAWEST inzwischen fest verwurzelt. 2022 pflanzte das Unternehmen für jeden digital abgeschlossenen Mietvertrag einen Baum. Inzwischen wachsen auf einer 1,4 Hektar großen Fläche 10.000 Bäume in die Höhe – und in eine klimafreundlichere Zukunft.
Frühjahr 2022: Zwischen jungen Wildkirschen, Stieleichen und Hainbuchen steht Uwe Eichner. In seiner rechten Hand ein Spaten, in seinem Gesicht ein zufriedenes Lächeln. Soeben hat der Vorsitzende der VIVAWEST-Geschäftsführung den Spatenstich für den neuen VIVAWEST-Wald gesetzt und die ersten von insgesamt 2.000 Setzlingen in den Waldboden gepflanzt. „Es ist ein schönes Gefühl, einen Teil zum Entstehen dieses Waldes beizutragen, damit die CO2-Belastung zu mindern und etwas für die Biodiversität zu tun“, sagt der Vorsitzende.
Die Bäume wachsen seitdem auf einer 1,4 Hektar großen Lichtung in der Lintorfer Mark nördlich des Naturschutzgebiets Quellenhang in Mülheim an der Ruhr in die Höhe. Das Besondere: Dort werden ausschließlich klimastabile Baumsorten angepflanzt. Sie sollen langfristig für eine CO2-ärmere Luft sorgen, wertvolles Regenwasser filtern und nach und nach zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.
Dabei wird VIVAWEST auch fachlich unterstützt und setzt die Aufforstung gemeinsam mit den Gräflich von Spee’schen-Forstbetrieben sowie dem Klimaförster und Gründer des Start-ups Planted, Jan Borchert, um. Er sagt: „Bei diesem Projekt geht es auch um Verantwortung, die VIVAWEST für die nächsten Generationen übernimmt.“ Dort, wo sich heute der VIVAWEST-Wald befindet, standen einst Fichten, die dem Borkenkäfer zum Opfer fielen. Borchert: „Auf solch abgestorbenen Flächen, die sich nicht allein regenerieren können, geben wir der Natur einen Impuls und pflanzen klimastabile Sorten, die anders als die Fichte tiefe Wurzeln schlagen.“ Diese Bäume gelangen künftig auch bei Trockenheit noch an Grundwasser und stehen im Wind stabiler. Aufforstung sei eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, um Klimawandelfolgen wie heißeren Sommern oder häufigeren Stürmen entgegenzuwirken.
„Nachhaltigkeit ist fest in unserem Geschäftsmodell verankert und im VIVAWEST-Alltag lebendig“, sagt Uwe Eichner. Das zeigt sich etwa durch Investitionen in energieeffiziente Neubauten und energetische Modernisierungen, im Bereich E-Mobilität und im bewussten Umgang mit Ressourcen. Um diese zu schonen, arbeitet VIVAWEST schon seit Längerem möglichst papierlos. Seit 2019 können Kunden ihre Mietverträge auch digital abschließen.
Der Impuls für einen unternehmenseigenen Wald stammt von Jaqueline Reske, Mitarbeiterin im Fachbereich Marketing/Events von VIVAWEST. Ihre Idee: Mit jedem digital abgeschlossenen Mietvertrag spart VIVAWEST nicht nur erhebliche Mengen Papier, sondern pflanzt obendrein einen Baum.
Seit Uwe Eichners erstem Spatenstich ist viel passiert. Nach nur acht Monaten geht es für VIVAWEST Anfang Dezember wieder in den Wald, um die letzten rund 1.000 Bäume der aktuell insgesamt 10.000 Wildkirschen, Hainbuchen und Stieleichen zu pflanzen. Denn in den ersten elf Monaten des Jahres 2022 wurden über 8.000 neue Mietverträge abgeschlossen, fast 90 Prozent davon digital.
Mit 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den VIVAWEST-Kundencentern Westfalen und Westfalen-Lippe sowie dem Zentralen Kundenmanagement macht sich der VIVAWEST-Geschäftsführer Haluk Serhat gemeinsam mit den Förstern an die Arbeit. 800 Stieleichen werden in bereits vorbereitete Pflanzlöcher gesetzt, 200 Hainbuchen werden eigenhändig eingebuddelt.
Für Uwe Eichner und Haluk Serhat ein besonderer Grund zur Freude und zum zahlenmäßigen Aufrunden der neu gepflanzten Bäume. „Die Anzahl der Setzlinge ist deshalb so hoch, weil es den Kolleginnen und Kollegen in unseren Kundencentern gelungen ist, den Großteil der Mietverträge digital abzuschließen“, sagt Haluk Serhat.
„Durch den VIVAWEST-Wald tragen wir zusätzlich zur ökologischen Gestaltung unserer Wohnumfelder unseren Teil zum Klima- und Naturschutz bei“, so Serhat weiter. Ein Engagement, das auch Klimaförster Borchert begrüßt. Noch ragen die 10.000 jungen Bäume im VIVAWEST-Wald längst nicht in den Himmel. Pro Jahr wachsen sie um 30 bis 50 Zentimeter, einige von ihnen werden zwischen 400 bis 500 Jahre alt. Es ist ein nachhaltiges Investment in die Zukunft. Eines, das generationsübergreifend das Klima schützt.
Ein Förster fürs Klima
Bäume liegen Jan Borchert am Herzen. Mit seinem Start-up Planted unterstützte der Forst- und Agrarwissenschaftler VIVAWEST bei der Standortsuche und Anpflanzung des eigenen Waldes. Seine Mission: Er will die Wiederbewaldung Deutschlands schaffen und die Folgen des Klimawandels begrenzen. Wie wichtig Wälder für den Klimaschutz sind, erklärt er im Kurzinterview.
Welche Folgen hat der Klimawandel für den Wald?
Jan Borchert: Die tatsächlichen Folgen des Klimawandels sind für uns Menschen und auch für den Wald noch gar nicht wirklich absehbar. Wir wissen aber jetzt schon, dass es in den nächsten Jahrzehnten wohl noch trockener und noch wärmer werden wird. In Zukunft werden wir uns leider auch auf mehr Stürme in den Wintermonaten einstellen müssen.
Warum ist es so wichtig, neue Waldflächen zu schaffen?
Borchert: Der Wald ist so viel mehr als ein Ort, um spazieren zu gehen oder sich zu erholen. Unser Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Zudem speichern die Bäume Wasser und CO2. Damit der Wald all diese Aufgaben wahrnehmen kann, ist es sehr wichtig, dass er gesund ist.
Borchert: Ein klimastabiler Mischwald kann mit unterschiedlichsten Umweltbedingungen zurechtkommen. Diese Baumarten helfen sich dann gegenseitig. Zum Beispiel können die stabilen, tief wurzelnden Bäume andere Bäume vor Wind schützen. So ist ein Mischwald das Beste, was wir tun können, um uns auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.