Liebe Leserinnen und Leser,
im Jahr 2012 ist VIVAWEST aus dem Zusammenschluss zweier traditionsreicher Wohnungsunternehmen entstanden. Im vergangenen Jahr feierte VIVAWEST nun zehnjähriges Bestehen und kann über diesen Zeitraum eine sehr erfolgreiche Bilanz vorweisen.
So wurden in der vergangenen Dekade rund 5.400 Wohnungen neu gebaut und mehr als 30.000 Wohnungen modernisiert. VIVAWEST hat zudem sehr erfolgreich Projekte der ganzheitlichen Quartiersentwicklung umgesetzt, die Strukturen im Unternehmen vereinfacht und große Fortschritte bei der Digitalisierung erzielt.
Dies alles hat dazu beigetragen, dass der Wert von VIVAWEST erheblich gesteigert werden konnte. Ein toller Erfolg, für den ich mich bei Geschäftsleitung und Belegschaft herzlich bedanke.
Herausforderndes Jahr 2022
So positiv der Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre ausfällt, so herausfordernd war das Jahr 2022 für VIVAWEST wie auch die Wohnungsbranche insgesamt.
In der Nacht zum 21. Februar 2022 zerstörte ein Großbrand im VIVAWEST-Quartier Limbecker Höfe zahlreiche Wohnungen. Mehr als 100 Bewohnerinnen und Bewohner waren direkt betroffen. Dem zügigen und gut koordinierten Einsatz von Feuerwehr und Polizei ist es zu verdanken, dass der Brand keine Menschenleben gefordert hat. Dafür möchte ich erneut den Dank von VIVAWEST aussprechen.
Mein Dank gilt aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von VIVAWEST, die sich sehr engagiert um die in Not geratenen Bewohnerinnen und Bewohner gekümmert haben, sehr schnell für Ersatzwohnungen sorgten und Tag und Nacht ansprechbar waren.
Wohnungspolitische Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert
Zu Beginn des Jahres haben sich die Lieferkettenprobleme zunehmend auch auf die Baubranche ausgewirkt und zusammen mit dem bestehenden Fachkräftemangel zu Verzögerungen auf den Baustellen und stark steigenden Baupreisen geführt. Gleichzeitig wurde die Förderung des Wohnungsneubaus durch den Bund stark reduziert.
Energiemangelsituation infolge des Ukraine-Krieges
Mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der viel menschliches Leid über das Land gebracht hat, hat sich die Krise weiter verstärkt: Explodierende Energiepreise infolge von Gasknappheit, hohe Inflationsraten und stark gestiegene Zinsen gefährden zunehmend die Wirtschaftlichkeit geplanter Investitionen.
Trotz aller Widrigkeiten hat VIVAWEST auch im abgelaufenen Geschäftsjahr in erheblichem Umfang in die Weiterentwicklung des eigenen Wohnungsbestandes investiert, sowohl in den Neubau als auch in die Modernisierung von Wohnungen und Gebäuden. Den Wohnungsneubau werden wir in den nächsten Jahren nicht in dem bisherigen Umfang betreiben, aber weiterhin einen Beitrag sowohl zum Klimaschutz als auch zur Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum leisten.
Die Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung, die vor allem auf die Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude ausgerichtet sind, wurden gegenüber dem Vorjahr noch einmal erhöht. In den nächsten Jahren wird VIVAWEST zudem den Energieträgerwechsel vorantreiben und nach und nach die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizungsanlagen gegen energieeffiziente, strombetriebene Wärmepumpen austauschen. Was mich besonders freut: In dem Pilotprojekt in Recklinghausen-Suderwich wurde der Energieträgerwechsel unter Federführung unserer unternehmensinternen Dienstleistungstöchter RHZ, SKIBA IG, Marienfeld Multimedia und HVG realisiert.
Große Fortschritte hat im abgelaufenen Jahr auch das Quartiersentwicklungsprojekt Bergmannsgrün in Dortmund-Huckarde gemacht. In dem Modellquartier will VIVAWEST zeigen, wie die Vereinbarkeit von Klimaschutz durch regenerative Energie- und Wärmeversorgung mit neuem und bezahlbarem Wohnraum gelingen kann.
Die Aufgaben, vor denen VIVAWEST steht, sind vielfältig und stellen auch die Personalentwicklung vor große Herausforderungen. Zunehmend macht sich in der Belegschaft der demografische Wandel bemerkbar, und auch die Arbeitswelt hat sich mit der Corona-Pandemie und dem Wunsch vieler Beschäftigter nach mobiler Arbeit verändert. Ich begrüße es daher sehr, dass die Nachwuchsförderung bei VIVAWEST einen hohen Stellenwert besitzt und das Unternehmen mit der Unterstützung von Initiativen wie den Joblingen auch seiner sozialen Verantwortung gerecht wird.
Das auf langfristigen Erfolg ausgerichtete Geschäftsmodell von VIVAWEST verbindet ökonomische und ökologische Effizienz mit sozialer Verantwortung. Es war in der Vergangenheit Garant für Erfolg und Stabilität und wird es auch in Zukunft sein. Im Gesellschafterkreis besteht Einigkeit, dass VIVAWEST das nachhaltige Geschäftsmodell auch unter den schwierigeren Rahmenbedingungen fortführen soll.
Mein herzlicher Dank gilt abschließend noch einmal der Geschäftsleitung und der Belegschaft für die geleistete Arbeit. Für die anstehenden Herausforderungen wünsche ich VIVAWEST viel Zuversicht, Mut und das nötige Quäntchen Glück.
Ich wünsche Ihnen eine kurzweilige Lektüre unseres Jahresberichtes.
Ihre